Hans im Glück

Vinyl – eine Weltanschauung

Der alternde Sonderling Hans ist unbedingt „old school“. Er hängt an seinem Schallplattenladen von damals, den er – vor dem Hintergrund einer sterbenden Kleinstadt – kompromisslos in die heutige Zeit hinüberretten will. Vor allem aber hängt tatsächlich immer noch an Lore, für die er das Unmögliche dann möglich macht.

Gedankenverloren meanderte ich über die Lindwurmstraße in München. Ich war ganz bei meinem Text mit dem bekannten Arbeitstitel der Gebrüder Grimm. Als ich aufschaute, stand ich dann vor einem Kino, das jetzt schon meinen unfertigen Film anpries. In großen Lettern stand dort ganz eindeutig: Hans im Glück! Verwundert nahm ich das zur Kenntnis, denn schließlich war das Drehbuch noch nicht einmal geschrieben. Bei genauerem Hinsehen aber, handelte es sich dann nicht um eine Ankündigung zu Kalle Beckers ersten langen Streifens, sondern um die Werbung für eine Hamburgerbude. Manchmal ist die Wirklichkeit schäbig und enttäuschend! Vielleicht löst sich die Vision aber doch noch ein: „Hans im Glück“ soll ein hinreißender Musikfilm werden, den man auf der großen Leinwand schaut. Gibt es Interesse?

Das Drehbuchschreiben selbst ist schon ein waghalsiges Unterfangen, aber ohne eine Vision kommt man zu nichts. Trotzdem tut ein wenig Realitätssinn der Sache manchmal gut. Ich bin mir also durchaus bewusst, zu welch märchenhaften Preisen Rechte für berühmte Musik angeboten werden, vor allem, wenn die Stücke in gewisser Weise dem Weltkulturerbe zuzuordnen sind. Vor diesem Hintergrund die gute Nachricht: Nur eines der vorgesehenen Lieder ist inhaltlich so stark ins Drehbuch eingebunden, dass es unverzichtbar wird, und es stammt nicht von den Stones … Jeder weitere, bekannte musikalische Beitrag ist in diesem Sinne eine echte Zugabe, denn es gibt Alternativen: Solche Auswege in der Not möchte ich aufzeigen, schließlich wäre es schade, wenn das Projekt an dieser Stelle schon aus Kostengründen scheitert.

Deshalb hier eine Hörprobe von Michael Voy und Kai, denn auch weniger bekannte Musiker der heutigen Zeit können den Stil von damals nachempfinden und so immense Kosten sparen.

Evia Sunrise

Komponiert von Kai Horsthemke: Geschrieben vor 2 Jahren auf der griechischen Insel Evia, aufgenommen kurz darauf mit Micky (Gitarre & Guitar Synth), seinem Bruder Peter (E-Piano) und Reuben Samuels (Drums). Hören Sie jetzt …

Grisramaican Blue

Ebenfalls komponiert von Kai Horsthemke; er schreibt dazu: „Noch ein Evia-Produkt: hat griechisch-israelische-Reggae-Blues-Elemente, daher der bekloppte Titel. Line-up wie auf Evia Sunrise, nur spielt Peter hier Orgel und ich Bundbass statt Fretless.“ Hören Sie jetzt …

Die Musik von damals …

Eigentlich wollte ich Ihnen an dieser Stelle die Links zur Originalmusik an die Hand geben. Aus rechtliche Gründen ist das leider nicht möglich. Dennoch würde die Mucke aus der Zeit um Woodstock eine immense Bereicherung für den fertigen Film darstellen und zudem manchen Zuschauer vom heimatlichen Sofa ins Kino locken. Deshalb muss man mit vollem Einsatz um jeden einzelnen Song kämpfen!